Sirius Hundestern

Coaching von Mensch mit Hund und Verhaltensarbeit

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Coaching von Mensch mit Hund und Verhaltensarbeit

Während man bei anderen Haustieren immer mehr auf artgerechte Haltungsbedingungen schaut, steht beim Hund vor allem Erziehung und Konditionierung/Dressur (Tricktraining) im Vordergrund. Die Erziehung/Dressur bei Hunden trägt nur ein Ziel – sie soll die Erwartungen des Menschen erfüllen, egal welche Bereiche dies betrifft wie z.B.

  • Unterordnung (Menschen die mit ihren Hunden nach dem schon längst überholten Dominanzprinzip leben).
  • Hundesport (Obedience, Begleithund, Agility, Flyball, Dogdance, Yogahund, Sozialhund etc).
  • Tricktraining (Clickertraining – welches dem Hund analog einer Zirkusnummer beibringt, gewisse vom Menschen beigebrachte Handlungen auszuführen).

Was dies alles für den Hund bedeutet wird leider sehr selten hinterfragt. In der Regel wählt der Mensch die nächstgelegene und möglichst günstigste Hundeschule. Welchen Ausbildungshintergrund (wenn überhaupt) die Trainerinnen oder Trainer haben, spielt dabei keine Rolle – und schon da sind die Unterschiede massiv. Weil, nirgends sind die Meinungen so unterschiedlich wie in der  Welt der Hunde und deren Erziehung.

Erziehung hat bei mir den Nachgeschmack von Züchtigung, welche in gewissem Masse ja immer noch auch bei Kindern geduldet wird. Man könnte auch sagen, Erziehung hat auch etwas mit Manipulation eines Hundes zu tun, weil ganz sicher müssen diese Hunde, um den Vorstellungen und Erwartungen ihrer Menschen gerecht zu werden, Dinge tun, die sie nicht tun würden (aufgrund einer anderen Spezies) oder nicht tun können (hier können die Gründe unterschiedlich sein z.B. gesundheitliche Probleme, emotionale Gründe wie Angst etc.). Was man ganz sicher vom Hund sagen kann, ist, dass er seinem Menschen immer zugetan ist, man spricht da auch gerne von einem «Will to Please». Die Stärke des Gefallen Wollens hängt hier sicher auch von den rassentypischen Eigenschaften ab, der Wille ist aber bei allen Hunden da, wenn sie nicht komplett verbogen worden sind. Umso trauriger ist die Tatsache, dass der Mensch gerade diesen Umstand einmal mehr für sich zu Nutze macht.

Viele Hundeschulen halten an der Lerntheorie* fest. Mir hat sie lediglich aufgezeigt, dass Hunde über Verknüpfungen im Zusammenhang mit Handlungen und Erlebnissen lernen, was wir Menschen übrigens auch tun. Was sie mir auch ganz deutlich aufgezeigt hat, ist, dass sie die Emotionen des Hundes ausblendet. Deshalb ist sie für mich in der Arbeit mit Mensch und Hund kein Thema. Wenn Emotionen übergangen werden, kommt die psychische Gewalt sehr schnell mal zum Zuge. Wenn ich von einem gewaltfreien Hundetraining spreche, gehört der Einbezug dieses wichtigen Aspektes, die Emotionen beim Hund, unbedingt dazu.
Natürlich kann man durch Schulung des Ausdrucksverhaltens erahnen, welche Emotionen ein Hund in gewissen Situationen hat, genau wissen tut man es aber nie. Und genau hier passieren sehr viele Fehler in der Hundeerziehung, welche schlussendlich zulasten des Hundes gehen und auch Verhaltensstörungen auslösen können.

In der gesamten Tierwelt ist kein Verhalten ersichtlich, welches aufzeigt, dass Jungtiere über Bewertungs-, Belohnungs- und/oder Bestrafungssysteme grossgezogen werden. Die Jungtiere werden in der Zeit des Entdeckens von den Eltern behütet und beschützt, bis sie sich zu eigenständigen Wesen entwickelt haben und bereit sind, ihr eigenes Leben zu führen, dh. Eigenständigkeit wird gefördert, selber denken! In den meisten Hundeschulen wird nicht die Eigenständigkeit der Hunde gefördert, sondern gerade das Gegenteil. Hunde leben bei den Menschen in einer Abhängigkeit und zusätzlich werden sie zu reinen Befehlsempfänger geformt. Eigenständiges Denken ist nicht erwünscht. Hunde die sich dieser Form der Erziehung nicht unterwerfen oder aufgrund ihrer Persönlichkeit nicht unterwerfen können, werden dann oftmals noch als dominant abgehandelt (die von Dave Mech erstellte Dominanztheorie wurde von ihm selber und weiteren Fachpersonen schon lange widerlegt – wer von Dominanz spricht, lebt alte Zöpfe).
Natürlich gibt es innerhalb von tierischen Familienverbände Regeln, so wie wir sie auch in unseren Familienverbänden kennen. Regeln einhalten hat aber nichts mit Erziehung zu tun. Regeln werden normalerweise vorgelebt und damit auch ganz leicht von allen in einem Familienverband lebenden Spezien übernommen, auch von Hunden! Wir stehen unter stetiger Beobachtung der Hunde. Hunde kennen jeden unserer Handlungen und Schritte und sie wissen auch um unsere Befindlichkeit! Aber kennen wir ihre??? Hunde, die sich aus Sicht des Menschen nicht adäquat benehmen, sind in einer Überforderung und werden in ihrer Befindlichkeit meistens falsch eingeschätzt. Anstatt den Hund zu unterstützen, wenden sehr viele Menschen Methoden unter Vorgabe der Lerntheorie an.

Was ist nun an meinen Erziehungskursen anders?

Das ist sehr kurz gesagt. Beziehung ist Erziehung. Es geht nicht darum, den Hunden möglichst schnell viele Befehle beizubringen, sondern ihnen Sicherheit zu vermitteln, dh.

die Menschen lernen,

  • wie sie ihrem Hund Sicherheit vermitteln können. Der Hund soll sich auf seinen Mensch IMMER verlassen können.
  • über das Ausdrucksverhalten ihres Hundes seine Emotionen zu erkennen, so dass sich der Hund verstanden fühlen kann.
  • das Entwicklungs- und Lerntempo ihres Hundes kennen, so das dieser die Möglichkeit und die Zeit bekommt, sich in seinem Tempo entwicklen zu können.
  • wie sie ihrem Hund den nötigen Raum und Rahmen geben, damit ihr Hund die Welt mit all ihren Einflüssen entdecken kann.

Und so wird die Menschenwelt plötzlich ganz einfach für die Hundewelt. Ja, es ist ein sehr einfacher und unspektakulärer Weg, auf welchem zudem sehr ruhig und leise gesprochen wird. Der Mensch muss für sich tatsächlich eine andere Beschäftigung suchen, wenn der Hintergrund des eigenen Hundes zu seiner Beschäftigung hätte dienen sollen. Es dreht sich im Zusammenleben mit einem Hund nicht um die Beschäftigung des Hundes oder die Beschäftigung des Menschen, sondern um das artgerechte ZUSAMMENLEBEN mit einem sehr sensiblen Tier.

Meine mittlerweile über 15jährige Arbeitserfahrung auf diesem Weg zeigt, dass die Menschenwelt für die Hunde eine ganz normale Welt sein kann, wenn sie richtig aufgebaut wurde. Sie kommen mit fast allem klar (ich komme auch nicht mit allem klar), was ihnen im Alltag begegnet und sie halten auch innerhalb des Familienverbandes Regeln ein, welche am Rande erwähnt nicht der Hundetrainer/die Hundetrainerin, ein anderer Hundehalter oder sonstige Menschen bestimmen, sondern die Familie, in welcher der Hund lebt.

Ich habe aufgehört mit sog. Experten oder meinem Umfeld über Hundeerziehung zu diskutieren. Ich gehe meinen Weg, einen liebe- und friedvollen Weg, auf welchem ich die Persönlichkeit der Hunde immer unterstütze. So können sie sich zu eigenständigen und denkenden Hunden entwickeln, welche zudem absolut gesellschaftsfähig sind, ohne dass man sie permanent anschreien, ihnen irgendwelche Befehle erteilen oder sie gar massregeln muss.
Hunde dürfen aber auch ihre Grenzen aufzeigen, was ich sehr wichtig finde. Jedes Lebewesen sollte das Recht haben, seine Grenzen aufzeigen zu dürfen. Dieses Recht gebührt wirklich nicht nur dem Menschen! Auch hier unterstütze ich die Hundehaltenden darin, dass sie für ihre Hunde einstehen und gegenüber übergriffigen Menschen die Grenze für ihren Hund setzen. Ich denke, dass gerade die Menschen in der Haltungsumgebung lernen dürfen, dass sie sich genauso respektvoll den Hunden gegenüber zu verhalten haben, wie sie es von ihnen erwarten.

*Lerntheorie:
positive Verstärkung = etwas Gutes wird auf eine Handlung (zB. Rückruf) hinzugefügt  – Futter, Spielzeug etc
negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wird entfernt – der Hund wurde vorgängig ausgesperrt, ignoriert etc
positive Strafe = etwas Unangenehmes wird hinzugefügt – Wasser werfen, sich verstecken, ohne dass es der Hund merkt etc
negative Strafe = etwas Angenehmes wird entfernt – Futterentzug etc

PS: positive Verstärkung kann durchaus gelebt werden, ohne dass sie an Bedingungen geknüpft wird. Dh. ich gebe einfach Futter, weil ich in dem Moment etwas Schönes mit meinem Hund teilen möchte. Ich gebe ihm ein Spielzeug, um ihm die Möglichkeit zu bieten, über ein Spielzeug eigenständig Fertigkeiten zu erwerben – auch wenn es bedeutet, dass junge Hunde auch über den Inhalt eines Spielzeuges Interesse entwickeln können.

Gedanken zum Thema Erziehung bei Tieren

Ich mag gerne Wortspiele. Er-ziehen enthält das Wort ziehen. Man zieht an irgend etwas herum, man formt es nach seinem Gusto, oder man zieht es in eine für sich gewünschte Richtung.
Warum hält man sich Haustiere, wenn man diese dann ver-ziehen will? Für mich ist das schöne an Haustieren, dass ich ein Wesen an meiner Seite habe, dass mir seine Form des Lebens präsentiert mit all seinen Facetten. Warum muss ich dann dieses Wesen so verbiegen, dass es am Schluss so ist, dass es gar nicht mehr das darstellt, was es ist (z.B. werden aus Jagdhunden Sozialhunde, aus Hüte und Treibhunde Yogahunde, Leistungssportler, etc)? Warum gibt es keine sog. Erziehungskurse für Katzen? Die marschieren doch auch ungefragt durch fremde Gärten und lassen ihre Hinterlassenschaft dort? Warum stört das niemanden? Warum müssen die einen Tiere aus Sicht des Menschen erzogen werden, wärend die anderen einfach tun und lassen können, wie sie eben in ihrer Haut geboren wurden? Diese Fragen kann jeder für sich selber beantworten.
Übrigens: Ich liebe Katzen und habe selber Katzen. Katzen dürfen bei mir genauso ihre Eigenständigkeit leben, wie dies Hunde auch tun dürfen, wenn nicht eigens für Hunde entworfe gesetzliche Vorgaben dagegen sprechen.