Solange Menschen nicht denken das Tiere fühlen,
müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken…
indianisches Sprichwort
Grundsätzlich schaue ich mir Tiersendungen mit Trainings- und Unterhaltungscharakter am Fernsehen nicht an, egal ob diese über Katzen, Pferde oder Hunde berichten. In Bezug auf Hunde musste ich mir aber einige Sendungen anschauen, weil ich immer wieder von Kunden auf gewisse Trainings angesprochen wurde. Hier meine Gedanken dazu.
Für die Fernsehsender stehen an erster Stelle die Einschaltquoten. Also werden die Sendungen so präsentiert, dass sie für den Menschen attraktiv sind.
Bestimmt verfügen die gezeigten Hundeausbildenden über ein Fachwissen. Sie kennen die Körpersprache der Hunde, das zeigte mir ihr Verhalten gegenüber den Hunden. Sie übergehen sie aber und daraus schliesse ich, dass es ihnen schlussendlich nur um den Kommerz oder die eigene Präsentation geht und nicht darum, wie sie den Hunden helfen können. Wäre das so würden sie die Übung resp. die Sendung abbrechen, weil die Hunde ganz klar die entsprechenden Signale geben.
Die Ausbildenden sprechen immer von positiven Methoden, Methoden, welche dem Hund keine Schmerzen bereiten. Ist das in der Realität so? Schmerzen können auch psychischer Art sein. Was wird den Zuschauern präsentiert? Die Wahrheit? Ich weiss es nicht, weil ich bei den Aufnahmen nicht an Ort und Stelle dabei sein kann und nicht sehe, was der Sender alles aus dem Beitrag geschnitten hat.
Für mich ist ganz klar, dass nur Filmausschnitte gezeigt werden. Und damit entspricht das Gezeigte bereits nicht mehr den Tatsachen und ist auf die Begebenheiten manipuliert, die der Zuschauer sehen soll. Es wird beispielsweise nie gezeigt, wie es den Hunden während den Aufnahmen tatsächlich geht und wie lange die Aufnahmen für 5 Minuten Sendezeit wirklich dauern. Die Antwort darauf kennen nur die Hundehaltenden, welche ihre Hunde für diese Sendungen hergeben.
Hilfsmittel und Trainingsmethoden werden gezeigt. Und da die Sendungen darauf bauen, Erfolg zu versprechen, animiert es, dass Menschen diese Hilfsmittel kaufen und auf eigene Faust an ihrem Hund anwenden, ohne über das entsprechende Grundlagenwissen zu verfügen, über welches Ausbildende in der Regel verfügen.
Auf den ersten Blick und für Laien erscheinen die Sendungen gut, sie haben sogar Unterhaltungscharakter. Müssen wir uns immer auf Kosten der Hunde (oder anderen Lebewesen) unterhalten? Und ich stelle mir eine weitere Frage. Müssen gute Hundeausbildende tatsächlich einem Weg gehen, auf welchem sie Hunde in schwierige Situationen führen, um sich am Fernsehen zu präsentieren?
Solange Menschen nicht denken, dass Tiere fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.