Welpen lernen über ihre Neugier. Die Neugier ist der Gegenspieler der Angst. Angst gehört in der Entwicklung des Hundes dazu. Sie dient als schützendes Gefühl und kann ihn von unnötigen Gefahren abhalten.
In der Entwicklung des Welpen/Junghundes gibt es mehrere Angstphasen. Die Angstphasen zeigen sich so, dass der Hund bereits Gelerntes plötzlich in Frage stellt, dieses anders empfindet oder unsicher reagiert. In den Angstphasen, dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, z.B. keine Verlängerung von Trennung, kein Wechsel einer Hundegruppe, keine neue Aufgaben und schon gar keine Experimente (das sollte man sowieso nie tun – testen eines Hundes kann immer negative Auswirkungen haben). Wichtig ist es, in diesen Phasen dem Hund Sicherheit und Gewohnheit zu bieten.
Die Angstphasen
- Angstphase, Woche 8. Dauer ca. 1 Woche. Welpen sollten in dieser Zeit auf keinen Fall den Wurf verlassen.
- Angstphase 16. – 20. Woche. Dauer ca. 1 – 2 Wochen.
- Angstphase 9. – 10. Monat. Dauer ca. 2 Wochen.
- Angstphase 13. – 14. Monat. Die Hormone steigen.
- Angstphase 17. – 18. Monat. Dauer ca. 2 Wochen.
Zeigt ein Welpe/Junghund Angst, sollte man dieses Verhalten nicht wie so oft empfohlen ignorieren, im Gegenteil. In dieser Situation ist man als Hundeführer gefordert, den Hund gut zu beobachten, um zu sehen, ob er die Situation selber lösen kann oder ob er Unterstützung benötigt.
Welpen können drei verschiedenen Grundwesen zugeordnet werden: den draufgängerischen, den zurückhaltenden sowie den ängstlichen. Ziel eines seriösen Welpenaufbaus ist es, dass am Schluss alle drei Typen eine gesunde Selbstsicherheit haben. Während bei den ängstlichen und zurückhaltenden Welpen viel Zeit und Geduld benötigt wird, müssen draufgängerische Welpen in sichere Bahnen gelenkt werden, damit sie sich nicht selber in Situationen bringen, in welchen sie überfordert sind.
Diese Unterschiede zeigen deutlich, dass Welpen individuell begleitet werden müssen. Nebst diesen verschiedenen Grundwesen sind die Welpen auch noch je nach Rasse und innerhalb dieser anders in ihrem Verhalten.
Die Welpen sollen ermutigt werden, die (Um)Welt zu entdecken. Ermutigen heisst nicht motivieren. Der Welpe lernt immer dann, wenn er es selber tun kann, man ihm Wahlmöglichkeiten bietet. So wird er lernen, in aus seiner Sicht schwierigen Situationen eine gute Lösung zu finden und kann in seinem Selbstvertrauen wachsen.